Geschichte der Schule

Chronik der Schule in Mommenheim

Gemäß Auszug aus „Chronik der Schulen in Mommenheim“ von Margot Schäufle, nachzulesen in der Festschrift zur Einweihung des Neubaus der Grundschule Mommenheim am 10. Februar 1996:

„Wann in Mommenheim der erste Schulunterricht stattfand, ist leider nicht genau bekannt. Nach der Registratur des evangelischen Landeskirchenamtes Darm-stadt von 1926 war schon 1653 der Schulmeister Johannes Seulburger bekannt. Pfarrer Molther erwähnt in seiner Chronik zwischen 1677 und 1693 mehrmals die Schule oder Schüler bei Beerdigungen. Außerdem macht er 1691 der Schule bzw. dem jeweiligen Lehrer eine Schenkung. Den ersten katholischen Lehrer, Johannes Schönberger, gibt Grimm 1912/13 in seiner Chronik für das Jahr 1752 an. Er schreibt auch, dass wegen der religiösen Streitigkeiten im 17. und 18. Jahrhundert jede Konfession ihre eigene Schule in Mommenheim hatte. Diese Schulhäuser wurden vermutlich zwischen 1749 und 1769 gebaut.

Was die Schulräume betrifft, so ist mündlich überliefert, dass die älteste jüdische Schule im linken Trakt des Hauses Nr. 11 der St. Nazariusstraße lag, später an der Ecke Rheinstraße/Schulstraße. Mit Sicherheit weiß man, wo die evangelischen und die katholischen Kinder unterrichtet wurden: Die evangelische Schule war im heutigen Haus Nr. 2 der St. Nazariusstraße untergebracht, die katholische im Haus gegenüber Nr.3.

In den Jahren 1833 bis 1835 wurde der Unterricht in das Rathaus Ecke Moselstraße/Rheinstraße verlegt. In dem einen Zimmer des Erdgeschosses unterrichtete der katholische Lehrer 45 Kinder, dem evangelischen Lehrer standen für 140 Kinder die beiden Räume im Obergeschoss zur Verfügung.

Am 7. Juni 1895 stimmte die oberste Schulbehörde der Umwandlung der konfessionell getrennten Schulen in eine gemeinsame Schule zu.

Die erste und dritte Klasse sollte der evangelische, die zweite Klasse der katholische Pfarrer übernehmen.

Zu Beginn unseres Jahrhunderts tritt die neue Rechtschreibung in Kraft. Mit dem Reichsgrundschulgesetz von 1920 wird die allgemeine Schulpflicht auf 8 Volksschuljahre festgeschrieben.

Im Frühjahr 1959 wurde die Mommenheimer Schule erstmals vierklassig. Der nötige Schulbau war zwar ein Jahr zuvor begonnen worden, doch musste eine Klasse bis zu seiner Fertigstellung 1960 ins „Storchennest“ ausquartiert werden.

Die Trägerschaft für die Mommenheimer Grundschule geht ab 1.1.1976 auf die Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim über. Durch große Neubaugebiete nahm die Einwohnerzahl stetig zu. Die Verbandsgemeinde entschied sich bald für den Abriss des 1960/61 errichteten Schulhauses und den kompletten Neubau einer zweizügigen Grundschule. Am 1. Juli 1994, dem letzten Schultag vor den Sommerferien, verließen 108 Kinder in vier Klassen ihre „alte Schule“. Noch am selben Tag begann der Umzug und zwei Tage später der Abbruch des Gebäudes.

Das neue Schulhaus wurde in knapp zweijähriger Bauzeit für 4,2 Millionen DM fertiggestellt. Während dieser Zeit besuchten die Mommenheimer Kinder, ebenso wie ihre Lehrer, die Grundschule in Nierstein. Die vom Staat vorgeschriebene Auflage „Kunst am Bau“ ist in Form der beiden kindgerechten Dinos als Spielgerät auf dem Schulhof zweckmäßig erfüllt.

Am 10. Februar 1996 wurde das neue Schulgebäude eingeweiht. Zu diesem Zeitpunkt besuchten 133 Kinder in sieben Klassen das neue Gebäude. Mit Beginn des Schuljahres 2003/2004 wurden erstmals über 160 Kinder in acht Klassen an der Schule unterrichtet.“

Seit dem Sommer 2004 ist die Grundschule Mommenheim Ganztagsschule in Angebotsform. Damit mussten auch neue Räumlichkeiten geschaffen werden. Der ehemalige Multifunktionsraum wurde zur Mensa nebst moderner Küche umgebaut. 2014 kam schließlich ein externer Kühlraum hinzu. Um den fehlenden wichtigen Raum zu ersetzen wurde schon im Jahre 2006 neben dem Schulgebäude eine neue Multifunktionshalle errichtet. Sie beherbergt zudem im Keller eine Schulbücherei, Computerraum und Bastelraum.

Zur Projektwoche im Jahr 2009 konnte eine bis dato ungenutzte Fläche hinter dem Schulgebäude als grünes Klassenzimmer eingeweiht werden. Dieses ermöglicht nun bei geeignetem Wetter den Unterricht einer Klasse nach draußen zu verlagern.

Aufgrund der Enge und des gewachsenen Kollegiums inklusive FJSlerinnen wurde 2013/2014 das Lehrerzimmer vergrößert.